Ausloberin/Auftraggeberin: Stadt Memmingen
Wettbewerbsart: Nichtoffener Realisierungswettbewerb
Projektgebiet: Östlicher Rand der historischen Altstadt Memmingens (Bahnhofsnähe)
Bearbeitungszeitraum: 2021/2022
Rang: Preisträger
Arbeitsgemeinschaft: F64 Architekten PartGmbB (Kempten), Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten GmbH (München), LARS consult GmbH (Memmingen)
Wettbewerbsaufgabe
Mit der Neuordnung des 3.000m² großen Quartiers am östlichen Ende der Memminger Altstadt ist die historische Bedeutung des denkmalgeschützen Altstadtensembles sowie der Verlauf der ehemaligen, historischen Stadtmauer entlang der Bahnhofstraße zu berücksichtigen. Das neue „Rosenviertel“ soll die baulichen Strukturen der „Memminger Stöcke“, dem typischen Baustil der Memminger Altstadt, gerecht werden: die Geschossigkeit und Dachgestaltung der umliegenden Bebauung werden aufgegriffen. Der Bereich an der Bahnhofstraße entwickelt sich zu einem attraktiven Ort des Ankommens. Mit heterogenen Wohnformen und der Integration eines Hotels, Einzelhandels, Ladenlokalen sowie Co-Working-Spaces entsteht eine vielfältige Nutzungsmischung. Gewünscht sind private und öffentliche Freiräume mit Aufenthaltsqualität. Die Erschließung erfolgt über das bestehende Straßennetz, die erforderlichen Stellplätze werden in einer Tiefgarage untergebracht.
Aufblühen im neuen Quartier am Stadtgraben
Die „Memminger Rosenhöfe“ stehen für städtische Dichte und urbane Nutzungsvielfalt. Die Erdgeschosszonen bieten Platz für Gastronomie und Einzelhandel und versorgen das neue Quartier sowie die direkte Umgebung. Der bauliche Rückzug auf die ehemalige Stadtmauer öffnet den Städtebau zur MEWO-Kunsthalle am Bahnhof und stärkt die Einbindung zum Stadtraum. Die Adressbildung des ehemaligen Kalchtors wird durch räumliche Kleinarchitektur hervorgehoben. Im Süden ist das Hotel als Auftaktgebäude situiert. Nach Norden schließt generationenübergreifendes Wohnen an, gemeinschaftlich nutzbare Innenhöfe schaffen Klima-Komfortzonen und generieren ein kollektives Gefühl der Nachbarschaft.
Städtebau – Innere Werte schaffen
Der ehemalige Verlauf der historischen Stadtmauer im Plangebiet wird aufgegriffen und so an der neu geschaffenen Häuserflucht entlang der Bahnhofstraße wieder im Stadtbild ablesbar. Die geplanten Baukörper folgen entlang dieser neuen, klaren Stadtkante dem Prinzip der Memminger Stöcke und fügen sich so in das historisch gewachsene Stadtbild ein. In der Mitte schlägt auf unterschiedlichen Ebenen das grüne Herz des Areals.
Entlang der Bahnhofsstraße betonen giebelständige Gebäude den künftigen repräsentativen Anspruch des neuen Stadteingangs. Das „Neue“ lässt sich mit dem „Vorgefundenen“ ein, ohne auf eine selbstbewusste Eigenständigkeit zu verzichten. Zwischen Kunsthalle, Maxi-Center und Bahnhofsareal gelegen, schafft der Entwurf mit den neuen Memminger Rosenhöfen einen Orientierung stiftenden Trittstein, ein attraktives Entrée und Vermittler zur Altstadt. Im Sinne einer innerstädtischen, städtebaulichen Dichte orientieren sich die Gebäudehöhen im Wesentlichen am Bestand und liegen im Regelfall bei drei Geschossen plus Dachgeschoss. Zur Heidengasse passen sich die Gebäude durch Reduzierung um ein Geschoss an die angrenzende Bebauung an.
LARS consult GmbH ist ein interdisziplinär besetztes Planungs- und Ingenieurbüro mit Standorten in Memmingen und Augsburg. In unserem Büro sind die Fachdisziplinen Stadt- und Raumplanung, Landschaftsarchitektur, Geographie, Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen sowie Biologie vertreten.