Straßen in der Ortsmitte Markt Erkheim

Straßen in der Ortsmitte Markt Erkheim

Ausloberin/Auftraggeberin: Markt Erkheim
Wettbewerbsart: Nichtoffener Realisierungswettbewerb
Projektgebiet: Marktstraße, Arlesrieder Straße und Babenhauser Straße
Bearbeitungszeitraum: 2020
Rang: Teilnahme


Wettbewerbsaufgabe: Ziel des Wettbewerbes ist eine qualitativ hochwertige, den verkehrlichen Anforderungen entsprechende Gestaltung des öffentlichen Raumes im Ortskern. Die Ausloberin verspricht sich von der Neugestaltung eine Neuordnung des fahrenden und ruhenden Verkehrs und damit verbunden einen Gewinn an Flächen mit Aufenthaltsqualiät. Der Ortskern mit seiner qualitätvollen Baustruktur soll gestalterisch aufgewertet und gestärkt werden. 

 

 

Lösungsansatz / Konzept: [...] Diese 3 prägenden Elemente mit ihren unterschiedlichen Charakteristiken werden im Konzept Markt – Land – Fluss zu einer erlebbaren und adressbildenden neuen Ortsmitte zusammengeführt. Gleichzeitig darf jeder Teil seine einzigartige Stärke ausspielen.

DER MARKT: Der Charakter der Marktstraße wandelt sich von einer rein funktionalen, den motorisierten Verkehr bevorzugenden Durchfahrtsstraße in einen repräsentativen Boulevard mit hoher Aufenthaltsqualität und einem eindeutigen Bekenntnis zum Rad- und Fußverkehr sowie dessen Verkehrssicherheit. Dies gelingt mit der Auflösung der hart abgegrenzten, geradlinig verlaufenden Fahrbahn zugunsten eines durchgängigen Materialkonzeptes im gesamten Straßenraum sowie der Schaffung abwechslungsreicher kleiner Plätze (Rathausplatz mit neuem Standort für den Maibaum, Bewirtungsflächen für das Café am Unverpacktladen, Bauerngarten mit Kräutern) entlang der Marktstraße die neben der Bedienung unterschiedlichen Funktionen und Aufenthaltsqualitäten gleichzeitig die Fahrbahn in Versprünge und Versätze zwingt, ohne die notwendigen verkehrlichen Funktionen zu beeinträchtigen. Durch den bewussten Verzicht auf Höhenversätze und begrenzende Einbauten erhält die Marktstraße neben der heutzutage obligatorischen Barrierefreiheit gleichzeitig eine multifunktionale Nutzbarkeit für die traditionsreichen Feste und Märkte Erkheims, wie z. B. Klausenumzug, Frühjahrs- / Herbstmarkt und Maibaumaufstellen.

DAS LAND: Während der Schwerpunkt der Marktstraße auf der gewerblichen Nutzung, dem (alltäglichen) Dorfleben (Einkaufen, Cafébesuch, Geld abheben, Schulbesuch, Märkte) und repräsentativen Anlässen (Feiern und Feste) liegt, zielt die neue Nutzung des ländlich-landschaftlich geprägten Abschnittes entlang der Günztalstraße zukünftig auf Freizeit und (Nah)Erholung ab. Von der geschäftigen Marktstraße kommend wird der „kleine Ausflug aufs Land“ Richtung Norden immer entspannter und die Natur nimmt sukzessive immer größere Teile des Raums für sich in Anspruch. Wird der südliche Auftakt des Abschnittes im Anschluss an die Arlesrieder Straße noch dominiert von aktiver Freizeitnutzung mit einem großzügigen Platz für Sport, Spiel und Veranstaltungen (Flohmarkt, Standkonzert, Wochenmarkt usw.) so werden die Platzräume Richtung Norden immer kleiner, die natürliche Durchgrünung und der Baumbestand nehmen zu und münden am Ende im ‚Auwaldfilter‘, der zu Rückzug, Entspannung und Kontemplation im Grünen einlädt und gleichzeitig das Naherholungsgebiet gegenüber der vielbefahrenen Günztalstraße puffert.

 

 

DER FLUSS: Die östliche Günz sowie der parallel dazu verlaufende Nebenarm schaffen zum einen einen einzigartigen, schützenden Rahmen für das dazwischenliegende Land, das sich wie eine Halbinsel in das umliegende Wasser erstreckt. Zum anderen lädt das fließende Wasser mit seiner belebenden Wirkung zur Interaktion ein. Während im nördlichen Teil mit steileren Böschungen das Thema Ruhe, Naturerlebnis und Erholung im Vordergrund steht, werden die Fließgewässer im südlichen Teil in die angebotenen Freizeitaktivitäten miteingebunden. Durch flache Böschungen, kleine Kiesstrände und in das Wasser ragende Spielelemente wird zur Interaktion mit dem Element eingeladen.

DIE VERBINDUNG: Die einheitliche Gestaltsprache asymmetrisch gebrochener Kanten, die in der Marktstraße mit der großzügigen Straßenversätzen beginnt und im landschaftlich geprägten nördlichen Teil in der Wegeführung konsequent fortgeführt wird ist das übergeordnete gestalterische Element der Planung, das die charakterlich unterschiedlichen Bereiche miteinander verbindet. Gestärkt wird die optische Klammer durch den Einsatz weniger, farblich aufeinander abgestimmter Materialien sowohl in den verwendeten Belägen als auch Ausstattungselementen. Gestärkt wird die Zusammenführung der unterschiedlichen Bereiche durch das übergeordnete Grünkonzept: Zwei Leitbaumarten ziehen sich wie an einer Perlenkette entlang der beiden Bereiche und bestärken so die anvisierte Adressbildung.

Funktional erfolgt der Brückenschlag zwischen Markt – Land – Fluss in der Nutzung. Der nördlich an der Arlesrieder Straße situierte Auftaktplatz kann als erweiterte Aufstellfläche bei Veranstaltungen und Märkten, die schwerpunktmäßig in der Markstraße stattfinden, genutzt werden.

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