Dorfkerne_Dorfränder

Dorfkerne_Dorfränder

Auftraggeber: Landkreis Ostallgäu und Landkreis Unterallgäu gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)
Bearbeitungszeitraum: 2016-2017


Anlass / Ausgangslage

Die Wahrnehmung der Orts- und Landschaftsbilder im ländlichen Raum wird wesentlich von zwei Elementen bestimmt: Dem gewachsenen Altortbereich sowie dem Bereich der Dorfränder, d. h. der Übergänge von Landschaft zur Siedlung. Diese den Gesamteindruck einer Region bestimmenden Elemente unterliegen einem erheblichen Veränderungsdruck mit Auswirkungen, die nicht nur nachhaltig das Erscheinungsbild unserer Landschaften und Siedlungen massiv belasten, sondern damit gleichzeitig die Wohn- und Lebensqualitäten für die Menschen verschlechtern.

Das Orts- und Landschaftsbild ist ebenso ein Schutzgut wie die Schutzgüter Boden, Wasser und Luft, damit ist es auch eine gesetzliche Grundforderung unsere Orts- und Landschaftsbilder in ihren Qualitäten zu erhalten bzw. sie durchaus auch mit neuen, aber qualitätsvollen Elementen in die Zukunft zu entwickeln.

Mit dem Projekt Dorfkerne_Dorfränder wird ein Werkzeugkasten bereitgestellt, der Planungsinstrumente, Prozesse und Handlungsstrategien anbietet, die den Gemeinden in den Landkreisen Ostallgäu und Unterallgäu Hilfe bei der Gestaltung einer identitätsstiftenden Umgebung und lebenswerten Heimat geben sollen.

In den Altortbereichen ist durch die Veränderung in der Wirtschaftsstruktur, durch gesellschaftliche und strukturelle Veränderungen mit nachfolgenden umfangreichen baulichen Veränderungen und zunehmenden Leerständen nicht nur wertvolle ortsbildprägende Bausubstanz, sondern die gewachsene Baukultur unserer Dörfer gefährdet. Dieser Entwicklung stellt das vorliegende Projekt Dorfkerne_Dorfränder eine Initiative entgegen, die dem schleichenden Verfall dieser prägenden Merkmale unserer Kulturlandschaft entgegentritt. Ergänzt wird die Zielsetzung im Dorfkern durch die Aufmerksamkeit auf die, für die Wahrnehmung ebenso wichtigen, Dorfränder, die infolge der Erweiterung der Siedlungsfläche eine nicht immer qualitätsvolle Entwicklung genommen haben. In vergangener Zeit prägten vielerorts Landschaftselemente, wie z. B. Streuobstbestände oder Hecken den Übergang von der Landschaft zur Siedlung. Durch die intensivierte bauliche Nutzung sind vielerorts Siedlungsflächen für Wohnen, Gewerbe oder Landwirtschaft ohne jede Eingrünung an den Dorfrändern entstanden. Das Bild der Siedlungen, die von weitem durch üppiges Grün im Wesentlichen nur die Dachlandschaften sowie den Kirchturm zu erkennen gaben, ist vielerorts verschwunden. Durch die gezielte Schaffung von kommunalem Ortsrandgrün, die Belegung mit entsprechenden Nutzungen und Wegesystemen, der Verankerung als Festsetzung in verbindlichen Bauleitplanungen, sowie der Förderung der persönlichen Einsicht und Freiwilligkeit in qualitätsvollen Handeln durch Aufklärung und Information, soll diese Entwicklung positiv beeinflusst werden.

Einer qualitätsvollen Steuerung auf Gemeindeebene muss eine orts- und landschaftsplanerische Analyse und Wertung der vorhandenen Dorfstrukturen vorangehen, von wem auch immer sie durchgeführt wird.

Das Projekt Dorfkerne_Dorfränder versteht sich als Impulsgeber für sich anschließende Einzelmaßnahmen z. B. auch in der Dorferneuerung oder der Städtebauförderung, unter der Maßgabe von Würdigung und Inwertsetzung durch die öffentliche Hand.

Letztendlich geht es um den Erhalt der regionalen Identität durch die Sicherung des Orts- und Landschaftsbildes, durch die Sicherung einer nachhaltigen Dorfentwicklung und des ökologischen Gleichgewichts von Landschaft und Siedlung.

 

 

Inhalt des Praxishandbuches

Das Handbuch zeigt Planungsinstrumente, Prozesse und Handlungsstrategien für Gemeinden, Verwaltungen und Bürger auf, um die eigene Dorfentwicklung aktiv und positiv zu beeinflussen und damit eine identitätsstiftende Umgebung und lebenswerte Heimat zu gestalten.

Nach einer bebilderten Einführung in die Entstehungsgeschichte der Dörfer folgt ein Werkzeugkasten mit Instrumenten, die für eine gezielte Weiterentwicklung des Dorfes hilfreich sind. Anhand einer einheitlichen Checkliste wird jedes Instrument mittels Kurzbeschreibung, Kosten, Umsetzungsbeispielen, Strategien sowie Vor- und Nachteilen umrissen. Ein weiteres Kapitel des Handbuches befasst sich mit den häufigsten Problemstellungen aus der Praxis und bietet darüberhinaus Lösungsansätze. Schließlich beschäftigt sich das Buch mit der Frage "Was könen wir selbst in die Hand nehmen?" und gibt Empfehlungen zur Vorgehensweise vor Ort.

 

Wo ist Dorfkerne_Dorfränder erhältlich

Das Praxishandbuch Dorfkerne_Dorfränder ist als Druckversion an den Landratsämtern Ostallgäu und Unterallgäu erhältlich.
Einen PDF-Download finden Sie auf der Webseite www.dorfkerne-dorfränder.de.

 

 

Über Lars Consult

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