Auftraggeber: Markt Kellmünz
Projektgebiet: Innerörtliche Straßenzüge und Plätze
Bearbeitungs-/Realisierungszeitraum: 2004-2019
Leistungsbild nach HOAI: 1-9

Im Rahmen der Dorferneuerung wurde sukzessive über die letzten Jahre die Ortsmitte des Marktes Kellmünz neugestaltet. Beginnend mit der zentralen Marktstraße und den Dorfplatz über die steil ansteigende Staigstraße mit Erneuerung der bestehenden Stützmauern bis zum Ausbau des Rechbergringes und der Römerstraße.

Die Geschichte von Kellmünz reicht in römische Zeit zurück: Um 300 n. Chr. wurde zur Sicherung des Limes durch die Kaiser Diocletianus und Maximianus Herculius auf dem Plateau des Illerhochufers ein mächtiges Kastell mit Toranlage und wehrhaften Eck- und Zwischentürmen errichtet: Caelius Mons, das heutige Kellmünz. Der Kastellgrundriss mit den Innenmaßen 98,50 x 101,50 m (0,86 ha) ist vieleckig und dem Gelände angepasst. Im früheren 4. Jahrhundert n.Chr. ist in Kellmünz mit einer ca. 300 Mann starken Einheit zu rechnen. Caelius Mons war ein wichtiges Kastell des sogenannten Donau-Iller-Rhein-Limes, dessen Besatzung für die Kontrolle und Sicherung der Reichsgrenze im unteren Illertal zuständig war.

Aufgrund der vorhandenen Bodendenkmäler wurde die gesamte Baumaßnahme durch Archäologen begleitet.Das historische Erbe floss auch in die Neugestaltung der Verkehrs- und Freianlagen ein. So wurden zum Beispiel der Verlauf römischer Festungsmauern im Straßenbelag optisch fortgeführt und damit die historische Verteidigungsanlage nachgezeichnet.

Neben der Bewahrung des historischen Erbes lag bei der Neugestaltung des Ortskerns besonderes Augenmerk auf der Entsiegelung und Reduzierung bestehender Verkehrsflächen auf das technisch notwendige Maß, eine dörfliche Gestaltung, die Verbesserung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer z. B. durch klare optische Trennung der einzelnen Verkehrsflächen sowie die Herstellung größtmöglicher Barrierefreiheit durch die Wahl ebenmäßiger Beläge und den Einsatz niedriger Borde.