Neues Stadtquartier „Rosenviertel“ in Memmingen

Neues Stadtquartier „Rosenviertel“ in Memmingen

Ausloberin/Auftraggeberin: Stadt Memmingen
Wettbewerbsart: Nichtoffener Realisierungswettbewerb mit anschließender Mehrfachbeauftragung
Projektgebiet: Östlicher Rand der historischen Altstadt Memmingens (Bahnhofsnähe)
Bearbeitungszeitraum: 2021-2023
Rang: 1. Preis
Arbeitsgemeinschaft: F64 Architekten PartGmbB (Kempten), Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten GmbH (München), LARS consult GmbH (Memmingen)


Wettbewerbsaufgabe
Mit der Neuordnung des 3.000m² großen Quartiers am östlichen Ende der Memminger Altstadt ist die historische Bedeutung des denkmalgeschützen Altstadtensembles sowie der Verlauf der ehemaligen, historischen Stadtmauer entlang der Bahnhofstraße zu berücksichtigen. Das neue „Rosenviertel“ soll die baulichen Strukturen der „Memminger Stöcke“, dem typischen Baustil der Memminger Altstadt, gerecht werden: die Geschossigkeit und Dachgestaltung der umliegenden Bebauung werden aufgegriffen. Der Bereich an der Bahnhofstraße entwickelt sich zu einem attraktiven Ort des Ankommens. Mit heterogenen Wohnformen und der Integration eines Hotels, Einzelhandels, Ladenlokalen sowie Co-Working-Spaces entsteht eine vielfältige Nutzungsmischung. Gewünscht sind private und öffentliche Freiräume mit Aufenthaltsqualität. Die Erschließung erfolgt über das bestehende Straßennetz, die erforderlichen Stellplätze werden in einer Tiefgarage untergebracht.

 

ROSENHOEFE ist Siegerentwurf für das Memminger Rosenviertel
Gemeinsam mit F64 Architekten (Kempten) und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten aus München haben wir für unseren Wettbewerbsbeitrag zur Neuordnung des Memminger Rosenviertels den ersten Preis erhalten. Laut Preisgericht werde im Wettbewerbsbeitrag Rosenhöfe „die Identität der Stadt Memmingen mit der konsequenten Entwicklung der Memminger Stöcke sehr gut weiterentwickelt“. Die Mewo werde gut eingebunden, viel Lebendigkeit werde versprochen aus der Gestaltung der Freiflächen aber auch entsprechende Differenzierungen für den öffentlichen, halböffentlichen sowie privaten Raum. Gelobt wurden ebenfalls die Unterscheidung der Fassaden: Putz zum Stadtkörper und leichte Holzfassaden mit Laubengängen zum nach innen gerichteten Wohnumfeld. Die Schwammstadtsysteme seien gut ausgearbeitet und realistisch. 

 

 

Die Memminger Rosenhöfe
Die Memminger Rosenhöfe stehen für neue städtische Dichte und Nutzungsvielfalt. Sie geben der östlichen Altstadt ein neues Gesicht und dienen als attraktiver Auftakt zur Innenstadt. Die Rückführung der neuen Stadtkante auf die ehemalige Stadtmauer öffnet das neue Viertel zur Mewo-Kunsthalle und ermöglicht eine großzügige Neugestaltung der Bahnhofstraße.

Leitidee der Planung ist die Schaffung eines eigenständigen, familienfreundlichen und klar gegliederten, urbanen Stadtquartiers, welches allen Bewohnern durch das zentral gelegene Grün großen Wohnwert bietet und gleichzeitig ein hohes Maß an Identifikation mit dem Ort erzeugt. Generationenübergreifendes Wohnen und die Orientierung in gemeinschaftliche Innenhöfe bilden Klima-Komfortzonen und generieren ein neues kollektives Gefühl der Nachbarschaft.

 

Der Städtebau
Die historische Stadtbefestigung wird in der städtebaulichen Setzung als neue Stadtkante im Stadtbild wieder lesbar gemacht. Die beiden neuen Quartiere folgen dem Prinzip der Memminger Stöcke und fügen sich so in die historisch gewachsene Stadtstruktur ein. Wer in die Rosenhöfe hineingeht, dem eröffnen sich abwechslungsreiche, belebte grüne Innenhöfe, die über Öffnung und kleine Gassen miteinander in Dialog treten und eine Durchwegung ermöglichen.

Im Sinne einer angemessenen innerstädtischen Dichte orientieren sich die Gebäudehöhen im Wesentlichen am Bestand: Entlang der Bahnhofsstraße und Maximilianstraße betonen viergeschossige Gebäude den repräsentativen Anspruch des neuen Stadteingangs. Weiter stadteinwärts und entlang der Heidengasse reduziert sich die Höhenentwicklung auf drei Geschosse, um einen sanften Übergang zur angrenzenden Bestandsbebauung sicherzustellen. Das „Neue“ sucht den Dialog mit dem Bestand, ohne auf eine selbstbewusste Eigenständigkeit zu verzichten.

 

Anfänge und Abläufe
Mit einem Städtebaulichen Realisierungswettbewerb begannen 2021 die ersten Überlegungen für das rund zwei Hektar große Areal zwischen Kalchstraße, Bahnhofstraße, Maximilianstraße sowie Heidengasse. Im Rahmen einer anschließenden Mehrfachbeauftragung wurden drei aus dem Wettbewerb gekürte Entwürfe weiterentwickelt. Die Aufgabenbeschreibung wurde mit Anregungen aus Bürgerbeteiligungen und von Investoren erarbeitet.

 

Wie geht’s weiter?

Als Nächstes wird ein Städtebaulicher Rahmenplan erarbeitet und im Anschluss hieran erfolgt die Erstellung eines Bebauungsplans. Gleichzeitig geht die Stadt Memmingen in Gespräche mit Investoren für das Vorhaben.

Über Lars Consult

LARS consult GmbH ist ein interdisziplinär besetztes Planungs- und Ingenieurbüro mit Standorten in Memmingen und Augsburg. In unserem Büro sind die Fachdisziplinen Stadt- und Raumplanung, Landschaftsarchitektur, Geographie, Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen sowie Biologie vertreten.

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