Projekt 'Sicherer Schulweg' in Berkheim

Projekt 'Sicherer Schulweg' in Berkheim

Auftraggeber: Gemeinde Berkheim
Projektgebiet: St.-Willebold-Straße mit Vorbereich Kindergarten und Schulstraße mit Schulpark der Grundschule (ca. 7.900 m²)
Bearbeitungs-/Realisierungszeitraum: 2019 - 2025


Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere für die Kinder auf dem Weg in Kindergarten und Grundschule, das war das ausgegebene Planungsziel im Rahmen der Kindergarten- und Schulerweiterungen in der Gemeinde Berkheim.

Dabei stand von Anfang an ein ganzheitliches Konzept im Vordergrund, das sich dem Thema Schulwegsicherheit von verschiedenen Aspekten und Blickwinkeln nähert. Erklärtes Ziel des Auftraggebers war es, durch bauliche Veränderungen ein nachhaltiges Umdenken bei den Eltern in punkto Schulweg zu erreichen. So wurde der Schwerpunkt bewusst auf alternative Mobilitätsformen abseits des Elterntaxis gelegt: Es sollten Lösungen angeboten werden, die die Benutzung des Fahrrads, des ÖPNV oder des Fußweges attraktiver machen als das das Holen und Bringen mit dem Auto.



DER GROSSE WURF

In enger Zusammenarbeit mit Verwaltung, Gemeinderat, den in den Einrichtungen Beschäftigten sowie unter Beteiligung der Bürgerschaft wurde so eine großräumige Umgestaltung des bestehenden Straßenraumes der St.-Willebold-Straße und der Schulstraße in den Bauabschnitten 1 und 2 realisiert die u.a. mit folgenden Maßnahmen eine nachhaltige Verbesserung in Hinblick auf die Verkehrssicherheit entlang der pädgagogischen Einrichtungen brachten:

  • Einbahnverkehr in der St.-Willebold-Straße zwischen Kindergarten und Grundschule
  • Durch den Einbahnverkehr Möglichkeit zur Verschmälerung der Fahrbahn und Anlage eines durchgängigen, breiten Gehweges
  • Verlegung der Stellplätze am Kindergarten direkt an die Fahrbahn, Kinder gelangen nach dem Aussteigen direkt auf den dahinterliegenden gesicherten Gehwegbereich
  • Großzügige, sichere Ankunftszone vor dem  Kindergarten. Durch eine barrierefreie Bushaltestelle mit 18 cm hohem Kasseler Sonderbord und begleitende Poller vor Befahren mit KFZ baulich gesichert
  • Großzügige Abstellanlage direkt vor dem Kindergarten für Kinderfahrräder, Fahrräder mit Anhänger, Lastenräder sowie speziell für Kinderscooter
  • Überpflasterung der Fahrbahn in den Bereichen direkt vor Kindergarten und Grundschule als optisches Signal für eine sich verändernde Situation im Straßenverlauf zur Erhöhung der Aufmerksamkeit
  • Neuordnung der gesamten Stellplatzsituation um den motorisierten Verkehr zu bündeln und aus sensiblen Bereichen zu entfernen




Abbildungen oben: Neugestaltete Hol- und Bringzone vor dem Kindergarten mit barrierefreier Bushaltestelle (Kasseler Sonderbord), Fahrradstellplätzen für Kinderfahrräder, Abstellflächen für Lastenfahrräder und Fahrräder mit Anhängern, sowie Pollern vor dem direkten Eingangsbereich. Zur Entschärfung der Elterntaxiproblematik und Erhöhung der Aufmerksamkeit wurde die Fahrbahn im Eingangsbereich gepflastert, die Fahrbahnbreite reduziert und eine Einbahnregelung eingeführt.



DER SCHULPARK

Das übergeordnete Prinzip wird auch in der Neugestaltung des Schulparks um den Erweiterungsbau der Grundschule konsequent weitergeführt. Die gewählte Zonierung erlaubt das konfliktfreie und sichere Erreichen der Schule, egal welches Beförderungsmittel gewählt wird: Eine barrierefreie Bushaltestelle erlaubt das direkte Aussteigen in den abgesicherten Schulhof. Die Elterntaxis werden schon vor dem Schulpark in einen Parkplatz geleitet. Eine Weiterfahrt ist durch die Einbahnregelung in der St.-Willebold-Straße nicht möglich. Die Belieferung der Mensa erfolgt auf kurzem Weg von der Schulstraße mittels umklappbarem Poller. Überdachte Abstellplätze für Fahrräder befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Eingang auf dem gesicherten Schulparkgelände.

Der Schulpark selbst ist in verschiedene Aktivzonen und Funktionsbereiche aufgeteilt, die in enger Abstimmung mit den Pädagogen entwickelt wurden:

Nördlich des Gebäudes dominiert das Thema Bewegung unter dem Titel ‚Alles was rollt‘. Eine an einen Skaterpark angelehnte Asphaltfläche mit kleinen Erhebungen lädt zum Skaten, Rollen, Fahrradparcourfahren und Klettern ein. Im direkten Anschluss an die Mensa befindet sich ein kleiner Außensitzbereich mit verschiedenen Sitzgelegenheiten, der zum Essen im Freien bei schönem Wetter einlädt. Durch seine Situierung auf der Nordseite des Gebäudes und die Anordnung begleitender Schattenbäume ist kein zusätzlicher baulicher Sonnenschutz notwendig. Südlich des Gebäudes befindet sich der Ganztagesbereich mit Einfriedung und fließenden Platzabfolgen wechselnd von aktiven Spielbereichen bis hin zu Ruhe- und Rückzugsbereichen.



Abbildung oben: Entwurfsplanung zum Schulpark mit klarer Zonierung für eine maximale Sicherheit der Schulkinder sowohl auf dem Weg zur Grundschule als auch während der Schulzeiten.

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