Bodenschutzkonzept, Kirchberg

Bodenschutzkonzept, Kirchberg

Auftraggeber: Privat
Projektgebiet: Kirchberg an der Iller 
Bearbeitungs-/Realisierungszeitraum: 2021-2022


Das Schutzgut Boden ist eine wertvolle und endliche Georessource mit vielfältigen Funktionen. Boden ist unter anderem Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen, filtert und speichert Wasser und Schadstoffe, ist Standort für die Landwirtschaft und beeinflusst das Klima. Allerdings dauert es selbst im Idealfall mindestens 100 Jahre bis 1 cm Boden entsteht und somit ist Boden, der überbaut oder versiegelt wird nicht einfach wiederherstellbar. Es gibt also genügend Gründe Boden zu schützen und möglichst sparsam damit umzugehen.

In Baden-Württemberg muss seit 2021 gemäß § 2 Abs. 3 LBodSchAG für alle Vorhaben, bei denen auf mehr als 0,5 Hektar auf den unbebauten oder nicht versiegelten Boden eingewirkt wird ein Bodenschutzkonzept erstellt werden. Dies beinhaltet die Planung zur Gewährleistung eines sparsamen, schonenden und haushälterischen Umgangs mit dem Boden. Im Zuge des Neubaus eines Milchviehlaufstalls auf einer landwirtschaftlichen Fläche wurde ein Bodenschutzkonzept inklusive einer Genehmigung für den Oberbodenauftrag in der unmittelbaren Umgebung erarbeitet. Zur Bewertung der Bodeneigenschaften und Abgrenzung der Horizonte wurden unter anderem detaillierte bodenkundlichen Profilaufnahmen nach der bodenkundlichen Kartieranleitung (KA5) gemacht, so dass die entsprechend angepassten Maßnahmen für den jeweiligen Bodentyp und die Bodenart definiert werden konnten.

Im Bodenschutzkonzept wurden umfangreiche Maßnahmen zum Schutz des Bodens, vor Verdichtung, Erstickung, Vernässung usw. durch z. B. einen entsprechenden Geräteeinsatz oder der möglichst minimalen Flächen der Befahrung beschrieben. Außerdem beinhaltet es eine Massenbilanz des Bodenanfalls und ein Verwertungskonzept für die einzelnen Bodenhorizonte mit jeweils Vorgaben zum Ausbau, zur bodenschonenden Lagerung und zum fachgerechten Wiedereinbau. Die planerische Darstellung der Maßnahmen zum Bodenschutz wie die Ausweisung von Baustraßen, ausreichend großen Lagerflächen und Baustelleneinrichtungsflächen, Flächen des Bodenabtrags, Flächen für die Bodenmieten mit Angaben zur Dimensionierung und zu rekultivierenden Flächen wurde in einem Bodenschutzplan verortet. Der abgetragene schluffige Oberboden wird auf einen Acker im direkten Umfeld mit ähnlicher Bodenart aufgebracht. Somit wird durch eine entsprechend fachgerechte Aufbringung und Lockerungsmaßnahmen die Bodenfunktionen auf dieser Fläche verbessert.

Das Projekt zeigt ganz praktisch, wie durch eine gelungene Planung der Eingriff in das oft nicht ausgleichbare Schutzgut Boden minimiert werden kann und das Bestmöglichste für unseren Boden herausgeholt werden kann.

 

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